Der Verdienst eines freiberuflich arbeitenden Fotoassistenten hängt tatsächlich von seiner Cleverness und seinem Verhandlungsgeschick ab. Viele freiberufliche Fotoassis geben einen festgelegten Tagessatz vor, andere wiederum verlangen eine Pauschale.
Verdienst freiberuflicher Fotoassistent
Ist das Honorar von der Erfahrung des Fotoassistenten abhängig?
Jein. Selbstverständlich bevorzugen besonders große Unternehmen Fotoassistenten, die in ihrem Gebiet langjährige Erfahrungen vorweisen können. Auch ist es selbstverständlich, dass langjährig erfahrene Fotoassis einen Mindesttagessatz fordern und in einer durchaus besseren Verhandlungsposition als Frischlinge stehen. Nichtsdestotrotz kommt es nur sehr selten vor, dass es starke Abstufungen des Honorars nach Erfahrung gibt. Dennoch variieren die Tagessätze je nach Region stark. So verdienen Fotografen, die bei einem Werbeshooting assistieren, mehr als Fotoassistenten bei einem redaktionellen Shooting. Besonders hoch sind die Tagessätze eines fotografischen Assistenten in Ballungsräumen.
Kann man einen Fotoassistenten für einen ganzen Tag buchen oder nur für einige Stunden?
In der Regel werden Fotoassistenten für einen kompletten Tag in Anspruch genommen. Nur sehr selten kommt es vor, dass freiberuflich arbeitende Fotoassis stundenweise abrechnen. Eine andere Option, die Unternehmen gerne nehmen, ist die halbtags-Buchung. Vorab vereinbaren Unternehmen und Fotoassistenten, was sie unter halbtags verstehen und ob ggf. Overtime berechnet wird.
Wie lange dauert ein Arbeitstag eines freiberuflichen Fotoassistenten und wie sieht es mit Overtime aus?
Overtime bei einem freiberuflichen Fotoassistenten? Nur sehr selten. Meistens wird Overtime berechnet, wenn auch der Fotograf vom Auftraggeber Overtime bekommt. Die Dauer eines Arbeitstages ist mit der Dauer des Shootings gleichzusetzen, inklusive Auf- und Abbau des Equipments. Im Härtefall kann ein Shooting bis zu 24 Stunden dauern.
Werden Reisetage bei Fotoassistenten berechnet?
Wenn nichts anderes mit dem Auftraggeber vereinbart wurde, werden Reisetage zu 100 Prozent berechnet.
Verdient ein Fotoassistent bei Werbeshootings mehr als bei redaktionellen Fotoshootings?
Viele Magazine bezahlen einen Fotoassistenten häufig weniger, als es bei professionellen Werbeaufnahmen eigentlich der Fall ist. In solchen Fällen zahlen viele Fotografen die Differenz selbst aus eigener Tasche. Andere hingegen bieten bei redaktionellen Shootings nur einen überschaubaren Tagessatz.
Ist es üblich, einen Rabatt bei längeren Auftragsbuchungen zu geben?
Rabatt auf einen Tagessatz bei längeren Buchungen ist absolut abhängig von der Verhandlungssache. Letzten Endes arbeitet der Fotoassistent an jenem Tag für keinen anderen Auftraggeber und viele sind zudem nur zur Hälfte ausgelastet, sodass sie von einer Vollauszahlung des Fotografen angewiesen sind.
Wie viel rechnet ein freiberuflicher Fotoassistent pro Tag ab?
Der Tagessatz eines freiberuflichen Fotoassistenten ist von seiner Erfahrung, seinem Fachbereich und von seinem jeweiligen Auftraggeber abhängig. Bei einem Werbeshooting verdienen Fotoassis in der Regel pro Tag bis zu 230 EUR. Bei redaktionellen Shootings hingegen zahlen Auftraggeber höchstens 180 EUR pro Tag.
- Tagessatz redaktionelles Shooting: 120 bis 150 EUR
- Tagessatz Werbefotografie: 180 bis 250 EUR
Wie viele Buchungen kann ein Fotoassistent im Monat verzeichnen?
Die Anzahl der Buchungstage wird durch das Verhandlungsgeschick des Fotoassistenten bestimmt. Zudem hängt diese mit seiner Motivation, Flexibilität sowie seinen Kontakten und Referenzen zusammen. So hat es ein Fotoassistent, der flexibel und kontaktfreudig sowie viele erfolgreiche Praktika bei sehr guten Fotografen absolviert hat, deutlich leichter, einen Job an Land zu ziehen, als einer ohne jegliche Erfahrungen in dieser Branche.
Ferner spielt es eine entscheidende Rolle, ob der Fotoassistent Fotografen unterstützt, die nur selten große Fotoshootings haben, oder für Werbefotografen arbeitet, die idealerweise noch international tätig sind und somit viele Buchungstage und lange Reisen tätigen. In diesem Fall kann die Anzahl auf bis zu 200 Buchungstage im Jahr steigen. Der durchschnittlich gebuchte Freiberufler kommt auf eine Tagesanzahl von 60 bis 100 pro Jahr.
Wo kann ich mehr Informationen über den Beruf Fotoassistent bekommen?
Hierzu empfehlen wir den informationsreichen Blog fotoassistent.de, der sehr viele Fragen rund um den Beruf des Fotoassistenten klärt. Diese Seite ist besonders für die unter Ihnen interessant, die einmal den Job als Fotoassistenten machen möchten oder generell großes Interesse haben.
Kann ich als Quereinsteiger als freiberuflicher Fotoassistent arbeiten?
Ein Quereinstieg ohne eine fotografische Lehre, Praktika oder vorherige Fotoassistenz ist heutzutage nahezu unmöglich. Die Fotoassistenz ist definitiv kein Lernberuf, denn auf sowieso schon stressigen Shootings hat der Fotograf nicht wirklich Zeit, auch noch die Kameraeinstellungen oder die Bedienung des Equipments zu erklären. Professionelle Fotografen erwarten von einem freiberuflich arbeitenden Fotoassistenten, dass er eigenständig das Equipment aufbauen, die Kamera bedienen, das Licht richtig setzten und die dazugehörige Computersoftware bedienen kann. Ein Quereinstieg als festangestellter Fotoassistent ist dahingegen ohne vorherige Ausbildung immer möglich.