Profifotograf werden
Unterschiedliche Möglichkeiten, erfolgreich als Fotograf zu arbeiten
Als Fotograf haben Sie die Wahl zwischen zwei Möglichkeiten: freiberuflich oder festangestellt. Sie können in Klein- oder Großunternehmen, im öffentlichen Dienst, in Fotostudios oder als selbstständiger Freiberufler arbeiten. Häufig entscheiden sich angehende Fotografen für den freiberuflichen Weg.
Des Weiteren können Sie in unterschiedlichen Fachbereichen der Fotografie arbeiten: Standfotografie, Wissenschaftsfotografie, Fotojournalismus, Modefotografie, Werbefotografie, Pressefotografie, Porträtfotografie, Hochzeitsfotografie, Architekturfotografie, Aktfotografie, Sportfotografie u.v.m.
Welche Unterschiede gibt es im wahren Berufsleben als Fotograf?
Nicht jeder ist gleich Fotograf. Nehmen wir beispielsweise diejenigen, die ihr Wissen in einem Fotostudium oder in einer Fotoschule angeeignet haben. Diese Gruppe gehört theoretisch gesehen nicht zu den Fotografen, sondern vielmehr zu den Fotodesignern. Doch inzwischen werden Absolventen auch Fotografen genannt. Ausgebildete Fotografen genießen besondere Vorteile. Denn nach der Handwerksordnung sind allein diese dazu berechtigt, selbst Auszubildende einzustellen und handwerkliche Aufnahmen zu offerieren, wie z.B. Porträts oder Passfotos. Somit dürfen freiberuflich arbeitende Fotografen lediglich künstlerische Fotos anbieten.
Ist heute eine Ausbildung zum Fotografen überhaupt noch notwendig?
Diese Frage kann man mit ja und mit nein beantworten. Selbstverständlich gibt es zahlreiche Beispiele von populären Fotografen, die sich ihr Wissen durch Praktika oder als Fotoassistenten angeeignet haben und heute tausende Euros am Tag verdienen. Ein Freiberufler wird nur in seltenen Fällen nach einer Ausbildung gefragt. Doch wenn Sie zu der Gruppe gehören, die irgendwann einmal in einem Unternehmen fest arbeiten möchte, ist der Nachweis einer Ausbildung erforderlich.
Wie sieht es mit handwerklichen Ausbildungen aus? Sind diese heute noch Qualitätsmerkmale?
Die Qualität einer handwerklichen Fotografenausbildung richtet sich nach der Qualität des ausbildenden Betriebes. Ein Azubi, der während seiner Ausbildung ausschließlich im Bereich der Passfotografie tätig war, verfügt über ein anderes Wissen als ein Azubi, der in einem großen Werbestudio unterschiedliche Facetten der Fotografie kennenlernen durfte.
1Fotograf hat die Antwort auf Ihre Frage…
- Sie möchten später einen eigenen Laden betreiben und Passfotos anbieten? Eine handwerkliche Ausbildung ist hier die richtige Wahl.
- Sie möchten später im öffentlichen Dienst oder in einem Unternehmen als festangestellter Fotograf arbeiten? Auch hier ist eine handwerkliche Ausbildung ideal.
- Sie möchten als Fotojournalist/in arbeiten? Ein Studium in einer journalistischen Fachhochschule ist in diesem Fall der richtige Weg.
- Sie möchten als Sportfotograf tätig sein? Ein Quereinstieg könnte hier klappen.
- Sie möchten in einem Fotostudio für verschiedene Unternehmen arbeiten? Eine handwerkliche Ausbildung in einem großen Fotostudio ist hier perfekt.
- Sie möchten als Hochzeitsfotograf arbeiten oder als Freiberufler Porträtfotos anbieten? Eine Fotoschule ist hier die sichere Wahl.
- Sie möchten Mode- oder Katalogfotograf werden? Wir empfehlen eine Ausbildung in einem Fotostudio für Modefotografie oder in einer Fotoschule.
- Sie möchten Ihre Fotografien lediglich künstlerisch präsentieren? Eine Kunsthochschule wäre hier nicht verkehrt.
- Möchten Sie für große Magazine fotografieren oder in internationalen Werbeagenturen arbeiten? Hier brauchen Sie definitiv gute Kontakte, ein selbstbewusstes Auftreten und Überzeugungskraft. Die Ausbildungsform ist in diesem Fall irrelevant.
Welcher Weg ist der idealste, um später einen sicheren Job als Fotograf zu bekommen?
In jedem Jahr werden in Deutschland tausende Fotografen ausgebildet, doch nur die wenigsten können sich in der Branche mit Talent und Verhandlungsgeschick unter Beweis stellen. Gibt es überhaupt eine Jobgarantie? Nein, weder in der handwerklichen Fotografie noch als Freiberufler.
Gewiss haben Fotografen, die eine handwerkliche Ausbildung haben, bessere Chancen auf Jobangebote als festangestellte Fotografen. Im Gegenzug sind jedoch die fotografischen Möglichkeiten eher bescheiden. Wohingegen ein freiberuflicher Fotograf sich voll und ganz ausfalten kann und mehr verdient. Doch auch freiberufliche Fotografen erleben oft Zeiten, an denen kein guter Fotojob in Sicht ist.
Worin unterscheiden sich staatliche und private Fotoschulen?
Jede private und auch jede staatlich anerkannte Fotoschule hat ihren eigenen Ausbildungsfokus. So wissen wir, dass der Lette Verein einen werblichen Schwerpunkt hat, die Ostkreuzschule einen eher journalistischen Fokus und Fachhochschulen viel künstlerischer ausbilden. Ferner gibt es gravierende Unterschiede, was die Studiengebühren angeht. So fordern private Fotoschulen schon einmal bis zu 700 EUR im Monat.
Können Quereinsteiger heute einen sicheren Job in der Fotografie ergattern?
Wahrlich jeder von uns kann mit einer Kamera umgehen. So kann sich auch jeder von uns das nötige technische Fachwissen aneignen. Kombiniert man dann das Fachwissen mit ein wenig Selbstbewusstsein und Ehrgeiz, können sicherlich sehr gute Fotoergebnisse erzielt werden. Wenn man dann noch ein Praktikum bei einem guten Fotografen absolviert und einige Zeit als Fotoassistent arbeitet, erhält man sehr schnell praktische Erfahrungen und die fehlenden Wissenslücken werden geschlossen. Allerdings ist ein Quereinstieg auf diese Weise sehr anstrengend und fordert viel Disziplin und Ehrgeiz.